Aktuelles aus Schule und Kindergarten

Mittwoch, 10.08.16

Was machen unsere Pionierkinder?

Die Einschulung 2002

 

Laura verbrachte mit einem Stipendium ein Jahr als Austauschschülerin in Kalifornien, kehrte dann an ein Gymnasium in Feuerbach zurück und legte im Sommer ihr Abitur ab. Nach einem Auslandsaufenthalt in den USA und Ecuador, den sie zum Spanischlernen nutzen möchte, wird sie ihr Studium „Internationale Beziehungen“ aufnehmen. 

Nick, Dominik und Anton wechselten nach ihrer erfolgreichen Schulfremdenprüfung von der FAS auf Gymnasien und haben jetzt ebenfalls das Abitur in der Tasche. Nick startet zum Wintersemester sein Psychologie-Studium. Dominik macht ab Herbst 2016 eine Ausbildung zum Tänzer. Anton kehrt im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes an die FAS zurück. Annika, die die Arbeit mit Kindern schon immer faszinierend fand, lässt sich nach der Ausbildung zur Kinderpflegerin nun zur Erzieherin ausbilden. Und Charlotte ist mittlerweile ausgebildete Modedesignerin und Damenschneiderin und arbeitet bei einem Stuttgarter Öko-Modelabel. 

Während des Gesprächs stellten die fünf ehemaligen FAS-Schülerinnen und Schüler fest, dass sie Grundsätzliches verbindet – trotz ihrer Unterschiedlichkeit und ihren individuellen Werdegängen. Soberichteten sie alle, ...

… dass sie gut spüren können, was für sie persönlich passt und was nicht. Dieses In-Verbindung-mit-sich-Sein leitet sie bei ihren tagtäglichen ebenso wie bei ihren übergeordneten Entscheidungen.

… dass sie in dem Moment, wo sie sich für ein Ziel entscheiden, in der Lage sind, innerhalb recht kurzer Zeit das zu lernen, was sie brauchen.

... dass sie für vieles, was sie machen, echtes intrinsisches Interesse haben und dass sie ihre Neugier behalten haben.

... und an anderer Stelle recht gut damit umgehen können, dass sie Dinge machen "müssen" – wenn diese zu dem Weg gehören, der sie zu dem angestrebten Ziel führt. Oder dass sie eben die Entscheidung treffen: Ich interessiere mich für manches nicht, und dann trage ich auch die Konsequenz – zum Beispiel eine schlechte Note. 

...dass sie die Erfahrung in sich tragen, schon als Kind auf Augenhöhe mit Erwachsenen gewesen zu sein und für voll genommen zu werden. Diese Erfahrung hat ihr Selbstverständnis geprägt – ein Selbstverständnis, das sich unterscheidet von dem anderer Gleichaltriger. Alle fünf FAS-Absolventen bedauern, dass es nicht an allen Orten selbstverständlich sei, Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen. 

Inge Jacobs besucht als Redakteurin im Schulressort der Stuttgarter Zeitung viele Schulen und Bildungsorte. Sie zeigte sich beeindruckt von dem, was sie hörte und wie sie die ehemaligen FAS-Schülerinnen und Schüler erlebte. Vor ihr saßen fünf junge Erwachsene, die Integrität, Kooperation und Eigenverantwortung in einer ausgewogenen Balance zeigten. Fünf junge Menschen, die entspannt und gleichzeitig sehr kraftvoll wirkten und die ihren Weg vor Augen haben.

Katrin Bohner, 
Mitglied der kollegialen Schulleitung und Gründungsmitglied der FAS. 
Katrin kennt einige der jungen Erwachsenen, seitdem sie fünf Jahre alt sind, und hat sie lange in ihrer Entwicklung begleitet.