Die Fahrt sollte mit Übernachten sein, möglichst günstig, exotisch genug und in drei Tagen zu schaffen – so entstand bei Schülern aus der Sekundaria die Idee, mit dem Fahrrad nach Frankreich zu fahren und auf Bauernhöfen im Zelt zu nächtigen.

Nach ausgiebiger Planung und aktiver Vorbereitung durch Verkaufsaktionen ging es los: neun Kinder zwischen 10 und 13 Jahren und wir zwei Begleiterinnen machten uns mit voll bepackten Rädern und einem Anhänger auf. Aufgrund der Wetterlage ließen wir die Zelte zu Hause und sparten uns einige Kilo Gepäck.

Drei intensive, abwechslungsreiche und spannende Tage verbrachten wir die meiste Zeit auf den Rädern. Durch den Fahrtwind und die schattigen Wälder war die Hitze meistens gut erträglich, nur die Hügel und sonnigen Streckenteile brachten uns mächtig ins Schwitzen. Die Wasservorräte mussten regelmäßig aufgefüllt werden. Die Nächte verbrachten wir unter freiem Himmel in den Gärten von zwei Bauernhöfen und am Schluss auf einem Campingplatz am Baggersee mit super Sandstrand bei Seltz, direkt hinter der französischen Grenze. Der letzte Tag (und auch schon die Nacht davor) war ganz dem Baden im See gewidmet. Die Kids waren gar nicht mehr raus zu bekommen. Die Abreise bei glühender Hitze fiel uns allen schwer.

Es war für mich eine wunderbare Zeit mit einer supertollen Gruppe! Die Bauern haben uns angesprochen und waren völlig begeistert, wie vertrauensvoll und entspannt unsere Kinder miteinander umgehen. So etwas hatten sie wohl noch nicht erlebt (zu beiden Bauernhöfen kommen regelmäßig Schulklassen).

150 Kilometer in drei Tagen, und das bei der Hitze, ohne größere Pannen – wir sind dankbar, dass alles so gut gegangen ist. Schlafen mit Vollmond unterm Sternenzelt, frische Eier zum Frühstück direkt vom Bauern, viele schöne Wege, Plätze, Tiere, Orte, Begegnungen mit freundlichen, hilfsbereiten, interessierten Menschen – und den ganzen Tag draußen und in Bewegung sein, Stück für Stück ein bisschen mehr Welt erfahren – das macht für mich das Unterwegs sein so wunderbar. Jeder kam einmal an seine Grenze, auch das war eine spannende Erfahrung.

Also, ich glaube, mit dieser Truppe könnten wir noch viel weiter fahren… Danke für die schöne Zeit.

Isabel Kaufhold und Judith Wolff