FAQ
Gibt es Noten?

Die Freie Aktive Schule Stuttgart hat eine Form der Leistungsbewertung entwickelt, die sehr umfassend und ausdifferenziert den Entwicklungsstand der Kinder erfasst – die kognitiven Fähigkeiten, die sozialen Fortschritte und den Zuwachs an persönlichen Kompetenzen. Wir geben keine Noten.
Der Verzicht auf Noten ist eine ganz bewusste und reflektierte Entscheidung und stellt einen wesentlichen Baustein unseres Konzeptes dar.
Wir schließen uns damit der erfolgreichen Praxis unzähliger Schulen an, in der sich das Ersetzen der Notenvergabe durch Gespräche und Berichte seit Jahren bewährt. Dies sowohl im Inland, als auch im Ausland.
-
Prozessorientierte Betrachtungsweise
die Freie Aktive Schule ist so aufgebaut, dass der Lernprozess als das wesentliche Element der Weiterentwicklung gesehen wird. Folgerichtig nehmen wir Abstand von einer ausschließlich produktorientierten Betrachtungsweise, was zu einem erweiterten Verständnis von Leistung führt. Dieses erweiterte Verständnis unterstützt die Entwicklung einzelner Kinder, ohne sie unter Druck zu bringen, Vergleiche untereinander anzustellen.
Dadurch kann das Ausmaß der individuellen Anstrengung gewürdigt werden und die Kinder erleben sich nicht als Versager infolge einer schlechten Note.
-
Das ‚Nichtmessbare’ an Leistung
Notengebung kann nicht das Mittel der Wahl sein, um möglichst unfassend das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Faktoren für eine erbrachte Leistung zu erfassen.
“Leistung ist immer eingebettet in den Prozess der konkreten Arbeit und ist in der Verbindung mit dem jeweiligen Entwicklungsstand zu sehen.
Leistung kann sich nur entfalten, wenn Motivation und Lernbereitschaft gegeben oder erarbeitet sind.
Leistung zählt nicht nur als Prozess und Ergebnis einer individuellen Arbeit, sondern auch als Prozess und Ergebnis einer Partner- oder Gruppenarbeit.
Leistung erfährt eine wesentliche Vertiefung durch die emotionale Verbundenheit mit der Arbeit“.
(Aus "Grundlagen der Schulen im Montessori-Landesverband Bayern e.V., S.61)
-
Leistung und Selbsteinschätzung
Je weniger ein Kind mit Noten konfrontiert wird, d.h. mit einer Einschätzung von aussen, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieses Kind eine zunehmende Sicherheit in der Bewertung der eigenen Fähigkeiten gewinnt.
Das ist eine der wertvollsten Kompetenzen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erwerben kann, und die ihm erleichtern, seinen Platz zu finden – langfristig betrifft dies natürlich auch die Berufswahl.
“Die SchülerInnen sollen unter "zunehmender Selbständigkeit den Prozess und das Produkt ihrer Leistungen einschätzen lernen, damit sie sich die Lösung weiterer und neuer Aufgaben auch außerhalb der Schule zutrauen können. Da die Leistungsbeurteilung somit vorrangig dem Schüler obliegt, kann in dieser Sicht die Beurteilung des Lehrers nur als Hilfe zur Selbstbeurteilung verstanden werden“.
(aus "Neues schulpädagogisches Wörterbuch" D. Hintz, K.G. Pöppel, J. Rekus,
Juventa Verlag, 1993, ab S. 209 unter dem Punkt "Leistung / Leistungsbeurteilung")
Zensuren und Eigenverantwortung
Notengebung arbeitet mit dem Prinzip von Kontrolle und dem Versuch „objektiv“ zu erfassen, was von Kindern geleistet wird – unter Ausschluß oben genannter Kriterien.Unsere Schule arbeitet genau entgegengesetzt. Wir setzen das Vertrauen in die intrinsische Motivation, die jedem Menschen eigen ist, solange er seinem Weg folgen kann, seine Interessen befriedigen kann und Nahrung für seine Neugierde hat.
Die Bewertung durch Noten hat die Folge, dass an Stelle der inneren Motivation, die Steuerung von aussen tritt. Eine gravierende Folge, da sie oft mit einem Verlust der ‚Freude am Lernen’ einhergeht. Für uns als Schule, ist eine der wichtigsten Aufgaben diese Freude zu erhalten, da sie den größten Schatz eines Kindes für sein weiteres Leben darstellt
“Den Zensuren oft zugesprochenen Funktionen der Motivation, Disziplinierung, Orientierung, Prognose und Selektion unterstellen einen Ursache-Wirkungs-zusammenhang, d.h. ein belohnungs- bzw. bestrafungs-abhängiges Verhalten, das bei selbständig und eigenverantwortlich handelnden Subjekten streng genommen gar nicht gegeben ist.
Im Sinne einer Handlungsorientierung sollte auf Zensuren, wo nur irgend möglich, verzichtet werden.“
(aus "Neues schulpädagogisches Wörterbuch" D. Hintz, K.G. Pöppel, J. Rekus,
Juventa Verlag, 1993, ab S. 209 unter dem Punkt "Leistung / Leistungsbeurteilung")
Wir vermeiden aktives Bewerten und Vergleichen, da aus unserer pädagogischen Sicht eine solche Handhabung unterschiedlicher Stärken und Schwächen, die Menschen nicht stärkt.
Bewertungen und Vergleiche auf der Ebene der Noten schwächt Kinder statt sie zu stärken. Deshalb vermeiden wir dies. Kinder wissen im Allgemeinen sehr gut, wie sie in Bezug zu Anderen oder zu einer Aufgabe stehen und können ihre Leistung einsortieren.
Um den Prozess der Reflektion und der Eigenverantwortung bei den Kindern anzustoßen, werden regelmäßige Gespräche geführt, die sie aktiv mit einbeziehen. Sie stellen einen Bezug zu ihrem Tun, ihren Wünschen – auch ihrem Versagen – her und können zusammen mit den Erwachsenen die nächsten Schritte überlegen. Diese Vorgehensweise erscheint uns förderlich für die Entwicklung der Persönlichkeit. Es finden regelmäßige Gespräche mit den Eltern statt. Das Ersetzen der Zensurenvergabe durch Gespräche und Schul-Briefe oder -Berichte bewährt sich in der Praxis der Freien Schulen seit 25 Jahren (BFAS).
Um den Prozess der Reflektion und der Eigenverantwortung bei den Kindern anzustoßen, werden regelmäßige Gespräche geführt, die sie aktiv mit einbeziehen. Sie stellen einen Bezug zu ihrem Tun, ihren Wünschen – auch ihrem Versagen – her und können zusammen mit den Erwachsenen die nächsten Schritte überlegen. Diese Vorgehensweise erscheint uns förderlich für die Entwicklung der Persönlichkeit.
Es finden regelmäßige Gespräche mit den Eltern statt.
Das Ersetzen der Zensurenvergabe durch Gespräche und Schul-Briefe oder -Berichte bewährt sich in der Praxis der Freien Schulen seit 25 Jahren (BFAS).
Es werden jedoch iim Rahmen von Prüfungsvorbereitungen durchaus Probetests durchgeführt zur Einstimmung und Orientierung der Jugendlichen.
Zuletzt aktualisiert am 13.10.2017 von Web Admin.